Internationale Gründerszene: Potentiale heben

Am 01. Dezember 2016 nahmen die wissenschaftlichen Mitarbeiter Laura Marwede und Katharina Urban des EMF-Instituts Berlin an der nun zum zweiten Mal ausgetragenen Veranstaltung „Internationale Gründerszene: Potentiale heben“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie teil. Die Veranstaltung ist Teil der von Sigmar Gabriel gegründeten Initiative „Neue Gründerzeit“, die aktiv in den Dialog mit der internationalen Gründerszene tritt.

Menschen mit ausländischen Wurzeln sind äußerst gründungsaktiv

Nach einer kurzen Begrüßung startete Dr. René Leicht, Forschungsbereichsleiter am Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim, mit einer Vorstellung der neusten Ergebnisse der Studie „Gründungspotentiale von Menschen mit ausländischen Wurzeln: Entwicklungen, Erfolgsfaktoren, Hemmnisse“. Die Zahlen prägen ein Bild von äußerst gründungsaktiven Menschen mit ausländischen Wurzeln. Die Zahl der Selbstständigen mit Migrationshintergrund wuchs zwischen 2005 und 2015 um 171.000 auf 737.000. Potentialfelder für migrantische Gründungen liegen vor allem in ihrer Fähigkeit risikoreiche Bedingungen zu überwinden und in ihrer Fähigkeit durch internationale Erfahrungen und Wissensnetzwerke besonders innovative Produkte und Marktneuheiten zu entwickeln. Aufholpotentiale liegen vor allem in mangelnden Beratungs- und Unterstützungsstrukturen. Hier leistet das Forschungsprojekt des EMF-Institutes ICON: Innovativer Content zur Unternehmensnachfolge Pionierarbeit. Die Website nachfolge-in-deutschland.de bietet mehrsprachige Inhalte, zum Beispiel auf Englisch und Türkisch, an und unterstützt migrantische Zielgruppen darin, leicht verständliche Informationen zum Thema Unternehmensübernahme und Unternehmensübergabe zu erhalten. Nach einer kurzen Präsentation von Herrn Leonhardt der IHK Berlin zum Thema Startup-Classes der IHK, folgte eine Gesprächsrunde mit der internationalen Gründerszene.

Vorhandene Stärken zusätzlich ausbauen

Spannend waren vor allem die Gründergeschichten von Nadia Qani (AHP Ambulanter Häuslicher Pflegedienst), Kachun To (mycs GmbH) und Facrice Pekam (whitesonic GmbH) sowie Bartosz Kosmecki (Scopis GmbH). Die Gesprächsrunde wurde durch inhaltliche Ergänzungen von Nadine Förster, Leiterin der bundesweiten IQ Fachstelle Migrantenökonomie ergänzt. Der unterliegende Grundtenor zielt auf die Stärkung vorhandener Erfahrungen, Fähigkeiten und spezifischer Wissensbestände. Dies ist jedoch nur in einem Umfeld möglich, in dem die Option der beruflichen Selbständigkeit in Form von Existenzgründung und Nachfolge als valide Alternative zum abhängigen Beschäftigungsverhältnis vermittelt wird.

Die Veranstaltung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie richtete sich an Gründerinnen und Gründer mit und ohne Migrationshintergrund, politische Entscheider und Beratende zum Thema Gründung und Nachfolge.

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