Jahresausblick 2018: Neues aus den Forschungsprojekten ICON und STOB regions

Mit frischer Kraft blickt das Team des EMF-Institutes auf das kommende Jahr 2018. Was haben wir in den kommenden 12 Monaten vor? Auch in diesem Jahr bleiben wir der Mission des Institutes, die Wirtschaftswissenschaften aus der klassischen Betrachtung als eine “Lehre für den Betrieb von Großunternehmen” herauszulösen, treu. So bilden innovative Forschungsfragen, interdisziplinäre Themen und die Erstellung von didaktisch anspruchsvollen Tools zu den Themen Mittelstand, Familienunternehmen und Unternehmensgründer weiterhin den Mittelpunkt des EMF-Institutes.

Im ersten Quartal werden wir das Forschungsprojekt ZUFO2, finanziert von der EQUA-Stiftung, beenden, in dem Zukunftsszenarien für große Familienunternehmen entwickelt werden. Im Schwerpunkt werden uns im Laufe des Jahres vor allem die beiden Forschungsprojekte STOB regions, finanziert durch das Programm Interreg Europe, und ICON – Innovativer Content zur Unternehmensnachfolge, finanziert durch das BMWi, beschäftigen.

ICON – Projektverlängerung bis Dezember 2018

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Forschungsprojekt ICON – Innovativer Content zur Unternehmensnachfolge wird um 9 Monate verlängert. Innerhalb von ICON werden zielgruppenspezifisch Informationen zu den Themen Unternehmensübergabe und –übernahme aufbereitet und Interessierten Stakeholdern zur Verfügung gestellt.

Von besonderer Bedeutung innerhalb aller Prozesse der Nachfolgeplanung ist die Bewertung des Unternehmens zum Beispiel in Verkaufsfällen. Aus diesem Grund sind wir gerade dabei, einen Nachfolgerechner zu programmieren. Die Mittel sind daher insbesondere zur Fertigstellung des Nachfolgerechners und des Nachfolge-Fahrplans bestimmt.

Wie „geht Bewertung“?

Mit diesem Tool können Interessierte einen Wert für Ihr Unternehmen – natürlich nicht nur in der Nachfolge – abschätzen. Ziel des Nachfolgerechners ist es darüber hinaus zu vermitteln wie „Bewertung geht“ und welche Faktoren zu einer Erhöhung oder Verringerung des Wertes führen. Erklärungen und Beispiele führen bei jedem Schritt durch das Tool, so dass der Nachfolgerechner besonders benutzerfreundlich ist. In Abbildung 1 sind die sechs wesentlichen Schritte für eine erfolgreiche Unternehmensbewertung abgebildet:

Neuartig ist hierbei die Einbeziehung der emotionalen Komponente in den Unternehmenswert. Auf den Punkt gebracht kann der Nachfolgerechner:

• errechnen, was ein Unternehmen subjektiv wert ist
• eine auf emotionalen Aspekten beruhende mögliche Preispanne abschätzen
• die Finanzierbarkeit eines Kaufpreises aus den zukünftigen Cahs-flows darstellen.

Expertendelphi: Nachfolge in Deutschland – Was war? Was ist? Was kommt?

Wie wichtig sind regionale Initiativen, um das Vertrauen der Übergebenden vor Ort zu gewinnen? Sind die vielen kleinen Unternehmen in ländlichen Regionen überhaupt noch übergabefähig? Sind regionale Unternehmensbörsen sinnvoller als bundesweite Suchangebote? Die Fragen zum Thema Unternehmensnachfolge sind auch im Jahr 2018 dominiert von einem Mangel an geeigneten Nachfolgern und einer ungewissen Zukunft.

Das EMF-Institut zeigt als zentralen Forschungsauftrag des Projektes ICON aktuelle Tendenzen und regionale Unterschiede innerhalb der Nachfolgeregelung auf. Dazu wurde ein mehrstufiges Verfahren aus Workshops, Expertendelphi und quantitativer Befragung konzipiert.

Konkrete Thesen, die spezielle Zielgruppen und Wirtschaftsfelder betreffen, wurden durch 150 Vertreter aus Wissenschaft und Praxis bewertet. Die Ergebnisse der Studie werden innerhalb des in diesem Jahr erscheinenden Band 10 der EMF-Schriftenreihe veröffentlicht.

STOB regions: Workshops in Europa

Wie Nachfolge in anderen Regionen der EU gestaltet wird, ist auch 2018 die zentrale Frage innerhalb der STOB regions-Workshops. Nachdem im vergangenen Jahr die ersten Partnerworkshops in Frankfurt/Oder, Kajaani (Finnland) und Krakau stattfanden, geht es dieses Jahr für die Teilnehmenden in weitere drei europäische Regionen, und zwar nach:

• Plovdiv (Bulgarien), 21–22. März
• Esbjerg (Dänemark), 26–27. Juni
• Ilfov (Rumänien), September 2018.

Das Themenspektrum ist dabei genauso breit wie die Entfernung der Länder und der Wissensstand der Beteiligten. Potentielle Zielgruppen einer Unternehmensnachfolge, das Matchmaking von Übergebenden und Nachfolgenden oder die Frage, wie sich der Wert eines Unternehmens im Zuge eines Transferprozesses ermitteln und erhalten lässt, sind Themen, die in diesen Workshops diskutiert werden mit dem Ziel voneinander zu lernen und Wissen zu übertragen.

Das EMF-Institut als wissenschaftlicher Projektpartner unterstützt die Workshop-Gestaltung durch fachliche und methodische Kompetenz. Auch steht das Team rund um Prof. Birgit Felden den Teilnehmenden beratend zur Verfügung.

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